Auf der Biodiversitätskonferenz des Kreises Bergstraße hat die Arbeitsgruppe „Flächenschutz“ folgende Maßnahmen auf Gemeindeebene zur Umsetzung vorgeschlagen:

Die Gemeinde praktiziert den Grundsatz der Innenentwicklung vor Außenentwicklung konsequent.

Die Gemeinde setzt sich zeitliche Ziele (Meilensteine) auf dem Weg zu weniger Flächenverbrauch bis hin zur Flächenkreislaufwirtschaft.

Im Zuge der innerörtlichen Verdichtung nimmt die Gemeinde die zusätzliche und ebenso wichtige Aufgabe an, innerörtliches Grün zu erhalten und (z.B. durch Dach- und Vertikalbegrünung) auszubauen. Das Ziel ist, die innerörtliche Biodiversität und die Lebensqualität der Bürger sicherzustellen.

Die Gemeinde erstellt ein Kataster für Wohnungsleerstände und potentielle Wohnungsleerstände.

Die Gemeinde informiert Unternehmen, Gewerbe und Einwohner sowie die Mitglieder der Gemeindevertretung über den Nutzen des Bodenschutzes: Entstehung und Verlust von fruchtbarem Bodenökosystem und Lebensraum Boden. Der Boden im Wasserkreislauf. Der Boden als CO2-Speicher.

Die Gemeinde prüft eine Lenkung der Freizeitaktivitäten im Außenbereich mit dem Ziel, dass wertvolle Bereiche für den Erhalt der Biodiversität und Vernetzungsstrukturen entlastet werden.

Die Gemeinde erstellt ein Kataster für Gewerbebrachen und Baulücken, und reduziert damit bisher ungenutzte Flächen, die bereits erschlossen sind.

Die Gemeinde setzt für Gewerbe-Neubauten eine Verpflichtung zum Rückbau nach Nutzungsaufgabe fest. Die Verpflichtung geht jeweils auf Nachnutzer über. Die Gemeinde tritt dem „Bundesbündnis Bodenschutz“ (Weinheim) bei.

Die Gemeinde bemüht sich aktiv um ein attraktives Ortszentrum und vermeidet den "Donut-Effekt", also die Ansiedlung von Einkaufsparks am Ortsrand bei gleichzeitiger Verödung des Zentrums.

Die Gemeinde baut eine Wohnungstauschbörse auf, mit deren Hilfe Familien und Einzelpersonen leichter die für sie geeignete Wohnungsgröße in ihrem Lebensumfeld finden können. Wohnviertel mit altersheterogener Bevölkerung sind erwünscht.

Die Gemeinde mietet leerstehende Wohneinheiten an und vermietet sie an Wohnungssuchende weiter. Das reduziert das Risiko von Vermietern und erleichtert die Nutzung von Leerständen. Mehrere Gemeinden im Kreis Bergstraße praktizieren das bereits.

Die Gemeinde fasst bei der Wohnbebauung generationenübergreifende Wohnprojekte ins Auge. Bei der Ausweisung von Gewerbeflächen (auch bei Parkflächen) wird mehrstöckiges Bauen und ein "Stapeln" von Nutzungsformen praktiziert.

Wo möglich, wird eine Mischbebauung Wohnen und Gewerbe unterstützt, auch um Flächenbedarf durch Wegebeziehungen zu vermindern.

Das Aufstocken von Wohngebäuden im Bestand wird unterstützt.

Die Gemeinde führt eine Kampagne "Naturnahes kommunales Grün" für Gewerbe und Einwohner durch, um zum Anlegen von innerörtlichem Grün zu motivieren. Ziel ist insbesondere die Vermeidung von Schottergärten.

Die Gemeinde erstellt eine Kosten-Nutzen-Analyse für die Erschließung von neuer Siedlungsfläche und bewertet die finanziellen Rahmenbedingungen, getrennt für Wohnen und Gewerbe. Anleitungen finden sich im Internet
(Beispiel: www.was-kostet-mein-baugebiet.de).

In der Regionalversammlung ergreifen die Gemeindevertreter die Initiative für einen ambitionierten Flächen- und Bodenschutz in ganz Südhessen.

Die CDU-Fraktion in Groß-Rohrheim unterstützt die Resolution und wird Anträge einbringen die Maßnahmen umzusetzen. Z.B. wollen wir, dass im Gewerbe- und Industriegebiet Flachdächer zukünftig zwingend begrünt werden und dass im vorgesehenen Baugebiet „Am Bibliser Weg III“ vorerst nur die Hälfte der Bauplätze vorrangig an Groß-Rohrheimer vergeben werden. Mietwohnungen könnten im Ort beispielsweise auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Kirsch entstehen.


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